Die durstige Kleidung - Wasserverbrauch in der Textilindustrie


Die meisten Menschen wissen, dass ihre Kleidung in schlechten Arbeitsbedingungen gefertigt wird und auch, dass die Transportwege der Kleidung das Klima belasten. Worüber sich die Wenigsten aber Gedanken machen ist der Wasserverbrauch ihrer Kleidung. Deshalb habe ich der Wasserverbrauch verschiedener Stoffe recherchiert und zusammengetragen.
Bei dem Diagramm handelt es sich nur um die Produktion. Ein Kleidungsstück verbraucht im Laufe seines Lebens noch viel mehr Wasser, dadurch, dass es gewaschen werden muss.

Die Daten im oben zu sehenden Diagramm sind aus wissenschaftlichen Studien erhoben. In der allgemeinen Grafik sieht man den Wasserverbrauch in Litern, die für die Produktion von einem Kilogramm Material notwendig sind.
Um diese Daten etwas konkreter zu machen, habe ich ausgerechnet wie viel Wasser bei der Produktion von einzelnen Kleidungsstücken verbraucht würde. Dabei wiegt ein durchschnittliches T-Shirt 200g, eine Lederjacke 2kg, eine Bluse 100g und ein Pullover 500g.Die Beispiele sind nicht immer realitätsnah, denn z.B. ein reines Viscose Shirt ist sehr selten im Handel zu finden aber die Beispiele dienen lediglich zur Anschauung.




Den niedrigsten Wasserverbrauch bei der Produktion hat ein Polyester T-Shirt. Dafür hat Polyester andere Defizite in Sachen Umweltfreundlichkeit. Beispielweise ist es das schwierigste Material zum Recyclen und bei jedem Waschgang gelangen kleine Plastikfasern in den Wasserkreislauf. 



Tencel wurde als umweltfreundliches Material erfunden. Es wird aus Holz gewonnen und ist deswegen komplett recyclebar. Das Material ist eine relativ neue Erfindung, weshalb es bisher noch nicht so viel genutzt wird, aber immer mehr Textilhersteller werden darauf aufmerksam und man sieht es mittlerweile schon häufiger auch in Geschäften wie Tschibo.





In seiner Produktion ist auch Leder ein wassersparendes Material. Leder hat außerdem den Vorteil, dass es selten bis gar nicht gewaschen werden muss. Es ist ein sehr beständiges Material. Allerdings kostet das gerben von Leder, welches hier nicht enthalten ist, relativ viel Wasser.
 Wolle ist ähnlich wie Leder. Sie ist sehr beständig und ebenfalls sehr pflegeleicht. Wolle hat allerdings den Vorteil, dass es ein nachwachsender Rohstoff ist.

Auch Viscose wird wie Tencel aus Holz gewonnen, ist in seiner Theorie deshalb ebenfalls ein sehr nachhaltiger Stoff. Was allerdings zu sehr viel Wasserverbrauch führt ist das Nassspinnverfahren. Dabei wird ein chemisches Lösungsmittel verwendet, dass in den Wasserkreislauf gerät. 
Nylon besteht wie Polyester aus synthetischen Fasern. Dabei wird Wasser, Luft und Kohlenstoff in einer neuen Form zusammengesetzt. Für die Produktion wird also schon viel Wasser verwendet. Auch bei Waschgängen von Nylon Produkten gelangen kleine Plastikfasern ins Wasser.






Früher galt Nylon als Konkurrenzprodukt zu Seide. Heute hat es die Seide überholt, denn die Produktion ist bedeutend günstiger und weniger Aufwendig. Das Material wird aus Kokons der Seidenraupe gewonnen. Es ist also ein natürliches Material. Für den Spinnprozess wird allerdings viel Wasser verwendet. 

Baumwolle sieht auf dem Papier tragisch aus. 2200 Liter Wasser für ein einzelnes T-Shirt. Der Anbau von konventioneller Baumwolle ist sehr Wasser intensiv, da sie meistens in trockenen Klimazonen angebaut wird. Ein kleiner Teil von dem Wasser verbrauch ist allerdings auch Regenwasser. Trotz des hohen Wasserverbrauchs bei der Produktion, ist Baumwolle – vorausgesetzt beim Anbau werden nicht zu viele Pestizide eingesetzt – einer der nachhaltigsten Stoffe.

Kommentare

  1. Hallo! Sehr schöner Beitrag. Auf welche Quellen wird sich hier bezogen? "[...] sind aus wissenschaftlichen Studien bezogen." Ist leider wenig repräsentativ. Ich könnte diese Quelle nicht nutzen. Darf man fragen, welche wissenschaftl. Studien das sind? Und wer diese erhoben hat?
    VG Kati

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  2. mir ist das persönlich auch sehr wichtig

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  3. Die wissenschaftliche Quellen für die Daten wären wichtig und wenn man diese ergänzen könnte wäre es wirklich perfekt.

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